SPK-Reform: "Wegweisende und mutige Beschlüsse"
News from 06/29/2021
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Stellungnahme der Direktorinnen und Direktoren der Staatlichen Museen zu Berlin zu den Beschlüssen des Stiftungsrates zur Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vom 29. Juni 2021
Die wegweisenden und mutigen Beschlüsse des Stiftungsrates werden eine gute Ausgangsbasis für eine große, zukunftsweisende Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) und der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) bilden. Mit der heutigen Entscheidung ist der Weg frei für eine neue Struktur, die den Leitungen der Museen und Institute mehr Verantwortung und Gestaltungsfreiheit ermöglicht. Dies ist eine wichtige Grundlage, um den vielen Herausforderungen, denen sich die Museen und Institute jetzt und in Zukunft stellen müssen, gerecht werden zu können.
Wir sind dankbar, dass die Reformkommission unsere Vorstellungen ergebnisoffen geprüft und in wesentlichen Punkten unterstützt hat. Damit werden aus der Praxis heraus entwickelte Konzepte die tragfähige Grundlage für die zukünftige Struktur bilden.
Wegweisend ist die Entscheidung für kollegiale Führungsstrukturen. Aus einer streng hierarchisch organisierten Behörde wird ein agiler Kultur- und Wissenschaftsverbund, der sich durch die besondere und einzigartige Vielfalt von Disziplinen auszeichnet. Die Museen, Bibliotheken und Forschungseinrichtungen, vertreten durch ihre Direktorinnen und Direktoren, werden so zu den wesentlichen Entscheidern der SPK. Wo notwendig, entwickeln sie auf kollegialer Basis intensive Formen der Zusammenarbeit. Dies ist ein neues, zeitgemäßes Führungsmodell, das weltweit Aufmerksamkeit erregen wird.
Anstelle eines allzuständigen Intendanten oder Generaldirektors wird nun bei der SMB die Vielfalt ihrer Disziplinen und Sammlungen zentral. Einen Weg dorthin beschreibt das Clusterkonzept, das nach dem Beschluss der Reformkommission nun detailliert geprüft werden soll. Es bietet sich an, dass die Museen und Institute, die durch fachliche und/oder räumliche Beziehungen eng miteinander verbunden sind, gemeinsam auf Ressourcen zurückgreifen können und diese strategisch planen. Gemeinsame Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungsservices, Bauunterhalt und technische Dienste bieten sich hier auch vor dem Hintergrund der Bündelung von Ressourcen an. Die Museen sind bereit, hier intensiver untereinander zu kooperieren; sie haben im vergangenen Jahr diesen Weg bereits beschritten. Gemeinsame Belange des Verbundes der Staatlichen Museen werden auch in Zukunft gemeinsam wahrgenommen und vertreten. Die Institute der SMB übernehmen dabei wichtige Querschnittsaufgaben.
Der Wissenschaftsrat hat in seiner klaren Analyse die dringende Notwendigkeit betont, die Finanz- und Personalausstattung der Museen zu verbessern. Bei einem Vergleich mit anderen großen internationalen Einrichtungen zeigt sich eine gravierende Unterausstattung. Der Beschluss des Stiftungsrates erkennt diese Notwendigkeit an. Wir fordern, dass Bund und Länder in den nächsten Monaten intensiv über die Finanzausstattung der SPK beraten und schnell Wege finden, die erheblichen Defizite zu beheben. Von der neuen Bundesregierung erwarten wir dazu ein klares Bekenntnis.
Die Direktorinnen und Direktoren der Staatlichen Museen wollen auch in Zukunft eng und vertrauensvoll mit der Reformkommission zusammenarbeiten und gehen davon aus, dass sie weiterhin an den Beratungen intensiv beteiligt werden.
Berlin, den 29.06.2021
Die Direktorinnen und Direktoren der Museen und Institute der Staatlichen Museen zu Berlin
Weiterführender Link
- Pressemitteilung "Konkrete Schritte bei der Reform der SPK beschlossen – Parzinger zum heutigen Beschluss des Stiftungsrats: „Die SPK der Zukunft wird eine andere sein. Mit der heutigen Entscheidung im Stiftungsrat der SPK ist ein Meilenstein erreicht.“ (29.06.21)