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Umgang mit archäologischen Objekten
Viele Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin bewahren archäologische Objekte: das Ägyptische Museum und Papyrussammlung, die Antikensammlung, das Ethnologische Museum und Museum für Asiatische Kunst, das Münzkabinett, Skulpturenmuseum und Museum für Byzantinische Kunst, das Museum für Islamische Kunst, das Museum für Vor- und Frühgeschichte und das Vorderasiatische Museum. Diese archäologischen Sammlungen umfassen gemeinsam einen in ihrer Vielfalt weltweit einzigartigen, enzyklopädischen Bestand. Die Sammlungen wurden seit dem 16. Jahrhundert sukzessive zusammengetragen. Seit einigen Jahren beschäftigen sich die archäologischen Museen zunehmend mit Fragen zur komplexen Herkunft der Objekte und der Vermittlung der Sammlungsgeschichte.
Gemeinsame Position der archäologischen Sammlungen
Forschungen haben ergeben, dass Einzelobjekte oder ganze Konvolute der Sammlungen der Museen hinsichtlich ihrer Erwerbungsumstände kritisch zu bewerten sind. Aus diesem Grund haben alle Museen der SPK, die Archäologica in ihren Sammlungen haben, ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet und 2023 veröffentlicht. Die Museen bekennen sich zu einem transparenten Umgang mit ihren archäologischen Beständen und zu einer kritischen Aufarbeitung ihrer Provenienzen.
Ziel der SPK und der archäologischen Sammlungen ist ein zeitgemäßer, verantwortungsvoller Umgang mit den Beständen. Ein wesentlicher Schritt ist dabei die Provenienzforschung: Nach und nach sollen die Wege sämtlicher archäologischer Sammlungsobjekte von ihrer Auffindung bis zum Eingang in die Sammlungen der Museen ermittelt werden. Neben umfassenderem Wissen über einzelne Objekte oder Bestände gewinnt man damit auch Erkenntnisse zur Erwerbungspolitik der Museen und der Institutionengeschichte. Auch die zur Zeit der Erwerbung im Herkunftsland geltenden Gesetze, und die politischen und wirtschaftlichen Umstände werden dabei beleuchtet. Die Erforschung und Bewertung beziehen auch aktuelle Außenperspektiven und ethische Aspekte mit ein und erfolgen in der Regel mit Expertinnen und Experten aus den Herkunftsländern.
Soweit das im Lichte der Forschungsergebnisse geboten erscheint, gehen die Museen auf Herkunftsländer zu und erarbeiten gemeinsam mit ihnen Lösungsansätze, zu denen auch die Rückgabe von Objekten gehören kann.
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