Das Neue Museum auf der Museumsinsel Berlin – ein Juwel der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Pressemitteilung vom 20.04.2009
Das Neue Museum. Am 16. Oktober 2009 wird das Neue Museum nach 70 Jahren wieder eröffnet werden.
Das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte und als Ruine erhaltene Haus ist in den letzten zehn Jahren nach Plänen von David Chipperfield wiederhergestellt und im März diesen Jahres als modern ausgestatteter Museumsbau an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben worden. Die Erhaltung der historischen Elemente mit allen Spuren der wechselvollen Geschichte des Hauses und der behutsame Umgang mit dem kulturellen Erbe im Sinne der Charta von Venedig, einer international anerkannten Richtlinie für Denkmalpflege, war Leitgedanke des Wiederaufbaus. Die Gesamtbaukosten liegen bei rund 200 Mio. Euro, die komplett vom Bund finanziert wurden. Das Ägyptische Museum mitsamt der berühmten Büste der Nofretete und das Museum für Vor- und Frühgeschichte (Staatliche Museen zu Berlin) werden ab Oktober dort ihre Schätze präsentieren. Dann werden zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg wieder alle Häuser der Museumsinsel Berlin geöffnet sein.
Die Museumsinsel Berlin
Das Neue Museum (erbaut von Friedrich August Stüler 1843 – 1859) ist eines der fünf Häuser der Museumsinsel, die als einzigartiges Ensemble einer Bildungslandschaft in der Mitte Berlins zugleich auch 100 Jahre Museumsarchitektur repräsentiert. 1999 stellte die UNESCO die Museumsinsel als Weltkulturerbe unter ihren Schutz. Der Sanierung der Gebäude und der zeitgemäßen Entwicklung des gesamten Museumsquartiers mitsamt eines neuen Eingangsgebäudes (James Simon-Galerie) liegt ein Masterplan zugrunde. Das Alte Museum, das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und das Pergamonmuseum präsentieren die Kunst und Kultur Europas und deren Wurzeln im Nahen Osten von ihren Anfängen bis zum 19. Jahrhundert. Mit jährlich über 3 Millionen Besuchen bilden sie einen der am besten besuchten Museumskomplexe weltweit. Zusammen mit dem geplanten Humboldt-Forum auf dem gegenüberliegenden Schlossplatz, der der außereuropäischen Kunst und Kultur gewidmet sein wird, entsteht hier ein Ort der Weltkulturen.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Mit ihren international herausragenden Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungseinrichtungen zählt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) zu den größten Kulturinstitutionen weltweit. Unter ihrem Dach verbindet sie in besonderer Weise Kunst und Kultur mit Wissenschaft und Forschung. Sie spielt nicht nur eine zentrale Rolle im Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsleben, sondern ist auch eine der größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland und darüber hinaus. Die 1957 gegründete Stiftung ist aus den Sammlungen und Archiven des preußischen Staates hervorgegangen und repräsentiert damit einen bedeutenden Teil des kulturellen Erbes Preußens. Sie umfasst die Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung. Heute wird die SPK vom Bund und allen 16 Ländern getragen und ist damit Ausdruck der gesamtstaatlichen kulturellen Verantwortung und der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Sammlungen dokumentieren die kulturelle Entwicklung der Menschheit von den Anfängen bis zur Gegenwart, in allen Sprachen und aus allen Regionen der Erde. Sie gehört weltweit zu den wenigen Institutionen, die verschiedene Ausprägungen kultureller Überlieferung (Objekt-, Bild-, Text- und Tonquellen) unter einem Dach vereinen und sie spartenübergreifend betrachten können.
Die Staatlichen Museen zu Berlin – eine Einrichtung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Die Staatlichen Museen zu Berlin bilden mit ihren historisch gewachsenen Häusern ein Universalmuseum zur Bewahrung, Erforschung und Vermittlung von Kunst- und Kulturschätzen der gesamten Menschheitsgeschichte. Ihre Sammlungen umfassen Kunst und Kultur der ganzen Welt, Archäologie und Ethnologie. Sie präsentieren sich an fünf Standorten in Berlin, von denen einer die Museumsinsel ist (Antikensammlung, Vorderasiatisches Museum, Museum für Islamische Kunst, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Münzkabinett, Alte Nationalgalerie). Zum Standort Kulturforum Potsdamer Platz/Tiergarten gehören Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Kupferstichkabinett, Kunstbibliothek, Neue Nationalgalerie und Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart. Am Standort Charlottenburg befinden sich Museum Berggruen, Sammlung Scharf-Gerstenberg und Museum für Fotografie. Die Museen Dahlem umfassen das Ethnologische Museum, das Museum für Asiatische Kunst und das Museum Europäischer Kulturen. Schloss Köpenick ist eine Dependance des Kunstgewerbemuseums. Die Staatlichen Museen zu Berlin bilden mit ihren 15 Museen, drei Forschungseinrichtungen und der Gipsformerei ein Universalmuseum der Kunst und Kultur von den Anfängen bis zur Gegenwart.