Im Objektiv des Feindes. Die deutschen Bildberichterstatter im besetzten Warschau 1939–1945

Pressemitteilung vom 27.04.2009

Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V. zeigt vom 28. 4. – 3. 6. 2009 die Ausstellung zum Gedenken an den 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges mit dem deutschen Überfall auf Polen. Eine Ausstellung des Hauses der Begegnungen mit der Geschichte (Dom Spotkán z. Historia), der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Bildagentur bpk und Museum Europäischer Kulturen) unter Beteiligung des Bundesarchivs.

Ort: Willy-Brandt-Haus, Stresemannstr. 28, 10963 Berlin
Einladung zur Eröffnung: 27. 4. 2009, 19.30 Uhr

Es sprechen:

Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Deutschen Bundestages
Bogdan Borusewicz, Präsident des polnischen Senats
Piotr Jakubowski, Direktor des Hauses der Begegnungen mit der Geschichte, Warschau
Norbert Zimmermann, Vizepräsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Eugeniusz Cezary Król, Mit-Kurator der Ausstellung

Zur Ausstellung:

Rund 135 Fotografien, ergänzt durch Fragmente von Dokumenten, Tagebüchern und Erinnerungen von Warschauern, zeigen chronologisch-thematisch geordnet die Geschichte Warschaus in den Jahren des Zweiten Weltkrieges und der Besatzung. Die zuvor von pulsierendem Leben erfüllte Stadt wurde mit dem Einmarsch der deutschen Truppen zu einem Ort der Schikanen, der Repressionen und der Ermordungen. Warschau verlor unter der deutschen Besatzung mehr als die Hälfte seiner damals 1,3 Millionen Einwohner, darunter fast die gesamte jüdische Bevölkerung der Stadt mit ca. 350.000 Menschen. Die einzelnen Kapitel der Ausstellung behandeln den „Septemberfeldzug“ und die Zerstörungen in Warschau, die Repressionen gegenüber der Bevölkerung der Stadt, den Alltag im besetzten Warschau und im Ghetto, den Aufstand im Warschauer Ghetto, den Warschauer Aufstand 1944 und die Zerstörung der Stadt zwischen Oktober 1944 und Januar 1945.

Der Blick auf die Geschichte erfolgt, wie der Titel besagt, durch das „Objektiv des Feindes“. Die Kuratoren Danuta Jackiewicz und Eugeniusz Cezary Król wählten die Bilder aus einem Kontingent von Fotografien aus, die in den Jahren 1939-45 von den Propaganda-Kompanien der Wehrmacht und der Waffen-SS in Warschau aufgenommen wurden und größtenteils aus den Beständen der Bildagentur bpk der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin stammen.  Sie werden, nachdem die Ausstellung zunächst im Herbst 2008  im Haus der Begegnungen mit der Geschichte in Warschau präsentiert wurde, nun in Deutschland größtenteils erstmals öffentlich gezeigt.

Noch immer sind wenige visuelle Zeugnisse der Kriegsvergangenheit Warschaus bekannt. Die Bilder sind ein wichtiger Beitrag zur gemeinsamen Erinnerung anlässlich des 70. Jahrestages des deutschen Überfalles auf Polen am 1. September 1939. Bei den allermeisten Fotos ist der menschenverachtende Blick und der propagandistische Zweck der Bilder spürbar. Norbert Zimmermann, Vizepräsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sagt in seiner Rede zur Eröffnung: „Was immer die Propagandisten des Dritten Reichs mit den Bildern im Sinn hatten, sie heute in Berlin zu sehen, von polnischen Fachleuten in Zusammenarbeit mit deutschen Kollegen ausgewählt und ausgestellt zu sehen, ist zutiefst bewegend. Archive wie die der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sind von unschätzbarem Wert für das Menschheitsgedächtnis.“

Die Ausstellung ist ein polnisch-deutsches Kooperations- und Forschungsprojekt des Instituts für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Bildagentur bpk und Museum Europäischer Kulturen) zusammen mit dem Haus der Begegnungen mit der Geschichte in Warschau, dem Freundeskreis Willy-Brandt-Haus sowie dem Bundesarchiv in Koblenz und dem Herder Institut in Marburg. Ihre Schirmherrschaft haben die Stadtpräsidentin von Warschau Hanna Gronkiewicz-Waltz und der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit übernommen.

Ausstellung vom 28. April – 3. Juni 2009

Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr, Eintritt frei, Ausweis erforderlich
Stresemannstr. 28, 10963 Berlin
Langer Abend: Sonntag, 10. Mai 2009,18.00–22.30 Uhr

Der umfangreiche Katalog enthält Textbeiträge polnischer und deutscher Wissenschaftler sowie rund doppelt so vielen Fotografien wie in der Ausstellung zu sehen sind.

Danuta Jackiewicz und Eugeniusz Cezary Król (Hrsg.), Im Objektiv des Feindes. Die deutschen Bildberichterstatter im besetzten Warschau (1939–1945), Warschau 2009, Verlag Rytm/Haus der Begegnungen mit der Geschichte, ca. 400 Seiten, Preis 35,00 Euro.

Museum Europäischer Kulturen - Staatlichen Museen zu Berlin

Als Teil der Museen Dahlem befasst es sich mit Fragestellungen zu Alltag und Lebenswelt im Rahmen von Kultur- und Gegenwartsgeschichte Europas. Mit Ausstellungen, Veranstaltungen und der Bildung von Netzwerken hat es sich mit seinen europäischen Partnern als Ort von interkulturellen Begegnungen etabliert.

Die Bildagentur bpk ist mit über 12 Millionen Motiven aus den Bereichen Kunst, Kultur und Geschichte Ansprechpartner für redaktionelle und kommerzielle Bildnutzungen. Es bietet Abbildungen von Werken der Kunst und Kultur vieler Museen dieser Welt und vertreibt – zum Teil exklusiv –  Bilder aus  Nachlässen und Archiven renommierter Fotografen, insbesondere zur Zeitgeschichte.

Website der Bildagentur bpk

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Tel 030/259 93 785
Fax 030/259 93 788
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