Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK)

Schriftliches Kulturgut ist in seiner Substanz oftmals gefährdet. Die Koordinierungsstelle fördert dessen Erhaltung und vernetzt Archive, Bibliotheken und Museen bundesweit.

Aufgeschlagenes Adressbuch der Künstlerin Hannah Höch

Ein von der Koordinierungsstelle gefördertes Restaurierungsprojekt: Das Adressbuch der Künstlerin Hannah Höch in der Berlinischen Galerie © Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Hannah-Höch-Archiv / Kai-Annett Becker

Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) fördert, koordiniert und optimiert den Erhalt schriftlicher Originale in ganz Deutschland. Gleichzeitig vernetzt sie Archive, Bibliotheken und Museen bundesweit und berät diese. Als länder- und spartenübergreifend arbeitende Stelle hat sie ein einzigartiges Expert*innen-Netzwerk geschaffen.

Viele historische Dokumente wie Bücher, Urkunden und Akten sind in ihrer Substanz bedroht. Objekte aus Papier oder Pergament werden mit der Zeit brüchig und könnten im schlimmsten Fall für immer verloren gehen. Mit ihrer Arbeit leistet die KEK daher einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des kulturellen Gedächtnisses.

Finanziert wird die Koordinierungsstelle durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Ländergemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder. Sie wurde im August 2011 an der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eingerichtet. Zur inhaltlichen Unterstützung steht der KEK ein Fachbeirat zur Seite, der mit Expert*innen aus dem Archiv-, Bibliotheks- und Restaurierungswesen besetzt ist. In ihren zwei Förderlinien, dem BKM-Sonderprogramm und der KEK-Modellprojektförderung, wurden bis 2024 über tausend Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast 26 Mio. Euro unterstützt.

Theoretische und strategische Arbeitsgrundlage sind die „Bundesweiten Handlungsempfehlungen“ (2015), die erste umfassende Bestandsaufnahme schriftlichen Kulturguts in Deutschland. Sie ziehen eine detaillierte Bilanz zu Schäden und Gefahren und entwerfen ein Gesamtkonzept zur Sicherung von Originalen.

Die Gründung der Koordinierungsstelle geht zurück auf eine Initiative deutscher Bibliotheken und Archive, die im Jahr 2001 die „Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten“ ins Leben riefen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz war darin mit der Staatsbibliothek zu Berlin vertreten. Mit ihrer 2009 erschienenen Denkschrift „ZUKUNFT BEWAHREN“ gab die Allianz wesentlichen Anstoß zur Schaffung einer nationalen Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts.